Schüßler Salze sind in Form von Tabletten, Tropfen, Salben und Globuli erhältlich und bestehen aus einer Potenzierung von biochemischen Mineralsalzen. Bei der Potenzierung wird eine bestimmte Arzneisubstanz kontrolliert stark verdünnt und geschüttelt, bis nur noch ein geringer Prozentsatz der ursprünglichen Substanz vorhanden ist. Diese alternativmedizinischen Präparate gehen auf den homöopathischen Arzt Wilhelm Heinrich Schüßler zurück, der die Annahme vertrat, dass Krankheiten aus einer Störung des Mineralhaushalts im Körper entstünden. Er nahm an, dass dieses Missverhältnis innerhalb der Körperzellen durch die Gabe von Mineralien ausgeglichen und somit geheilt werden könnte und entwickelte die heute bekannte Therapieform.
Welche Salze gibt es?
Die einzelnen Salze lassen sich in unterschiedliche Kategorien einordnen. So gibt es 12 sogenannte Basissalze in der Mineraltherapie, die durch 15 weitere Salze ergänzt werden können. Hierbei sind die 12 Basissalze diejenigen, die der Arzt Schüßler selbst entdeckt und eingesetzt hat. Jedes einzelne Salz hat einen lateinischen Namen und ist zusätzlich mit einer Nummer versehen, weshalb bei der Zusammenstellung oftmals nur die Nummern genannt werden. Diese 27 Salze ergeben in Kombination oder in der Einzelanwendung die Basis zur Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen und sollen den Heilungsprozess anregen und unterstützen.
Die 12 Basissalze nach Schüßler
Nr. 1 Calcium Fluoratum
Bindegewebe, Gelenke und Haut
Nr. 2 Calcium Phosphoricum
Knochen und Zähne
Nr. 3 Ferrum Phosphoricum
das Immunsystem
Nr. 4 Kalium Chloratum
die Schleimhäute
Nr. 5 Kalium Phosphoricum
Psyche und Nerven
Nr. 6 Kalium Sulfuricum
die Entgiftung
Nr. 7 Magnesium Phosphoricum
Nerven und Muskeln
Nr. 8 Natrium Chloratum
der Flüssigkeitshaushalt
Nr. 9 Natrium Phosphoricum
der Stoffwechsel
Nr. 10 Natrium Sulfuricum
die Ausscheidung
Nr. 11 Silicia
Haut, Haare und Bindegewebe
Nr. 12 Calcium Sulfuricum
die Gelenke
Die 15 Ergänzungssalze nach Schüßler
Nr. 13 Kalium Arsenicosum
die Haut
Nr. 14 Kalium Bromatum
die Nerven
Nr. 15 Kalium Jodatum
Herz, Gehirn, Schilddrüse und Entzündungen
Nr. 16 Lithium Chloratum
die Gelenke
Nr. 17 Manganum Sulfuricum
Nerven, Knochen, Gelenke und Stoffwechsel
Nr. 18 Calcium Sulfuratum Hahnemanni
Vergiftungen und Energie
Nr. 19 Cuprum Arsenicosum
Muskeln und Blut
Nr. 20 Kalium Auminium Sulfuricum
Wunden, Magen und Darm
Nr. 21 Zincum Chloratum
Immunsystem, Nerven und Wundheilung
Nr. 22 Calcium Carbonicum Hahnemanni
Knochen, Zähne und Haut
Nr. 23 Natrium Bicarbonicum
Gelenke, Stoffwechsel und Magen
Nr. 24 Arsenum Jodatum
Schilddrüse, Haut und Hals
Nr. 25 Aurum Chloratum Natronatum
das Gold-Salz
Nr. 26 Selenium
Zellschutz und Leistungssteigerung
Nr. 27 Kalium Bichromicum
Übergewicht und erhöhte Cholesterinwerte
Anamnese und individuelle Zusammenstellung
Eine erfolgreiche Mineralsalztherapie setzt eine eingehende Anamnese durch einen Arzt oder Heilpraktiker voraus, kann aber beispielsweise auch online auf einigen Plattformen eigenständig per Selbsttest durchgeführt werden. Bei der ärztlich durchgeführten Anamnese wird die Krankheitsgeschichte genauestens beleuchtet und das individuelle Bedürfnisfeld ermittelt, woraufhin die passenden Salze zu einer Erfolg versprechenden Therapie zusammengestellt werden. Diese besteht in den meisten Fällen aus einer Kombination aus den Basissalzen und den Ergänzungssalzen, die dann über einen bestimmten Zeitraum eingenommen werden sollen. Dabei sind die Salze auch ohne Weiteres austauschbar, wenn sie die gewünschte Wirkung nicht erzielen, sodass der Ansatz der Therapie mit Schüßler Salzen immer individuell abgestimmt werden muss. Für akute Fälle, wie beispielsweise Verletzungen beim Sport oder auch frische Wunden besteht die Möglichkeit, die Schüßler Salze auch akut einzusetzen, ohne eine Langzeittherapie anzustreben.
Für wen sind Schüßler Salze geeignet?
Schüßler Salze finden ihr ihren unterschiedlichen Darreichungsformen Anwendung bei Mensch und Tier. So können die Mineralsalze sogar schon bei Säuglingen zum Einsatz kommen, die z.B. unter Bauchschmerzen leiden. Säuglinge, Kinder und Erwachsene können eine Therapie mit den Mineralsalzen von Schüßler machen und sogar bei Tieren, wie beispielsweise dem Hund, kommen die biochemischen Salze durchaus zum Einsatz.
Ersetzen Schüßler Salze den Besuch beim Arzt?
Wie eingangs beschrieben, sollte vor der Anwendung eine eingehende Anamnese durchgeführt werden, die das vorliegende Krankheitsbild genauestens betrachtet. Diese sollte besonders dann von einem Arzt oder Heilpraktiker erstellt werden, wenn es sich um ernstzunehmende und/oder chronische Erkrankungen handelt. Der Einsatz der einzelnen Salze zur Behandlung und Linderung von sogenannten Alltagsbeschwerden ist in den meisten Fällen nichts einzuwenden. Eine ergänzende Therapie mit Schüßler Salzen zu einer bereits bestehenden Behandlung sollte aber mit dem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker besprochen werden, um Wechselwirkungen zwischen eingenommenen Medikamenten und Mineralsalzen auszuschließen.
Studien über die Wirksamkeit von Schüßler Salzen
Es wurden nie klinische Studien oder andere fundierte Untersuchungen im Zusammenhang mit der Wirksamkeit von Schüßler Salzen erstellt oder veröffentlicht. Einzig empirische Untersuchungen an einzelnen Probanden wurden durchgeführt und zeigten eine gewisse Wirksamkeit, die individuell betrachtet werden muss. Da jeder Organismus anders auf die äußere Zufuhr von Medikamenten, Nährstoffen, Mineralien u.ä. reagiert, sind diese empirischen Studien weder ein Nachweis für noch gegen die Wirksamkeit der Schüßler Salze. So wurde ein gewisses Wohlbefinden und eine persönlich empfundene Besserung des Gesundheitszustandes zwar bestätigt, aber bis heute nicht klinisch nachgewiesen.
Zusammenfassung
Die Wirksamkeit von Schüßler Salzen ist wissenschaftlich nicht erwiesen, wird aber im persönlichen Einsatz aufgrund eigener Erfahrungswerte bestätigt. Ergänzend zu herkömmlichen Behandlungsmethoden können diese Mineralsalze einen positiven Einfluss nehmen. Die Einnahme sollte aber nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker durchgeführt werden. Die Einnahme der biochemischen Mineralsalze kann als unbedenklich eingestuft werden, was dem Einsatz sogar bei Säuglingen und Tieren nicht widerspricht. Bei ernstzunehmenden oder chronischen Erkrankungen sollte nicht auf den Besuch bei einem Arzt oder Heilpraktiker verzichtet werden, der eine eingehende Anamnese durchführt und ggf. eine andere Behandlungsmethode empfiehlt. Gegen den Einsatz bei Alltagsbeschwerden ist nichts einzuwenden.