In Asien ist Teegenuss seit Jahrtausenden normal. Zu unterscheiden sind der unfermentierte Grüntee, die halbfermentierten „weißen“ Teesorten sowie der Oolong Tee vom vollständig fermentierten Schwarztee.
Unter den koffeinhaltigen Teesorten gelten die vielen Grünteesorten als die gesundheitsförderlichsten. Tatsächlich ist Tee neben Wasser eines der am häufigsten konsumierten Getränke auf Erden. In Kräuter- und Früchtetees sind keine koffeinhaltigen Teeblätter enthalten. Lediglich die Art des Aufgusses ähnelt sich.
Der unfermentierte Grüntee ist reich an Antioxidantien. Er enthält neben Koffein bzw. Tein, Theobromin, Theophyllin, Alkaloide, Polyphenole, Katechine sowie Vitamin K. Außerdem ist die Aminosäure L-Theanin der beruhigende Gegenpart zum anregenden Koffein. Je nachdem, wie lange der Grüntee zieht, regt er an oder beruhigt.
Mit den meisten gesundheitlichen Effekten wird ein antioxidatives Polyphenol namens Epigallocatechin-3-gallat (EGCG) assiziiert. Zahlreiche Studien haben sich mit diesem Antioxidans befasst. Es liefert die bisher beste Erklärung für die gesundheitlichen Wirkungen des Grüntees. Doch welche gesundheitlichen Vorteile bietet Grüntee im Einzelnen?
1. Antivirale und antibakterielle Wirkung
Grüntee enthält viele Katechine. Diese wirken antibakteriell und antiviral. Damit kann unter anderem die Entstehung von Karies durch „Streptococcus mutans“ gehemmt werden. Auch das Infektions-Risiko sinkt durch häufigen Grüntee-Genuss. Grüntee kann Bakterien aktiv abtöten. Er ist nachweislich gegen das Influenza-Virus und andere Viren wirksam.
2. Fatburner-Effekt
Grüntee regt die Fettverdauung an. Er kann insbesondere beim Abbau des gefährlichen Bauchfetts unterstützend wirken. Das enthaltene Koffein stimuliert die Fettzellen in der Bauchregion dazu, Energie bereitzustellen. Ob die Bereitstellung tatsächlich zu einem erhöhten Energieverbrauch führt, ist anscheinend individuell unterschiedlich. Die Gründe dafür müssen noch erforscht werden.
Fakt ist, dass das Koffein in grünem Tee vielen Sportlern zu mehr Energie verhilft. Offensichtlich funktioniert hier die Energiebereitstellung aus den Fettzellen besser. Die körperliche Leistungsfähigkeit kann sich Studien zufolge durch grünen Tee um maximal 12 Prozent verbessern. Als Doping wird Grüntee-Genuss bisher aber nicht angesehen.
Der Fatburner-Effekt von Grüntee-Extrakt wird heutzutage in vielen Schlankheitsmitteln genutzt. Studien zufolge kann Grüntee-Extrakt die Fettverbrennung zumindest selektiv verbessern. Die Fettoxidation wurde in einer Studie um 17 Prozent verbessert. Eine randomisierte und kontrollierte Studie an 240 Personen beider Geschlechter ergab, dass die Grüntee-Probanden mit signifikant geringeren Körperfett-Anteilen aufwarteten.
Sie hatten zudem mehr Bauchfett, Körpergewicht und Taillenumfang abgebaut.
3. Wachmacher-Effekt
Kaffee und Cola enthalten zwar auch Koffein – aber das Koffein bzw. Tein im Grüntee wirkt ohne negative Nebenwirkungen anregend. Es verursacht nach häufigem Genuss weder Herzrasen noch Dehydrierung. Auch eine Abhängigkeit vom Grüntee-Genuss ist nicht bekannt.
Grüntee-Genuss hält deutlich länger wach. Die Stimulation durch Koffein in Grüntee ist sanfter und andauernder. Dafür sind wahrscheinlich die enthaltenen Aminosäuren verantwortlich. Grüntee-Genuss beeinflusst zudem die Stimmung positiv.
4. Antidiabetische Wirkung
Studien weisen nach, dass die Insulinsensitivität durch Grüntee-Genuss verbessert wird. Der Blutzuckerspiegel kann dadurch abgesenkt werden. Diabetes Typ 2 entsteht durch die Kombination von zu hohem Blutzuckerspiegel, einer Insulinresistenz und einem Mangel an körpereigenem Insulin. Wer über Jahre regelmäßig Grüntee trinkt, verringert damit seine Risiken, an Diabetes mellitus zu erkranken.
Japanische Wissenschaftler fanden heraus, dass die konsumierte Menge an Grüntee in Relation zur antidiabetischen Wirkung steht. Je mehr Grüntee Probanden konsumierten, desto geringer war deren Diabetes-Risiko. Sieben Studien mit 286.701 Probanden ergaben: Grünteetrinker haben im Allgemeinen ein 18 Prozent geringeres Risiko, an Diabetes vom Typ 2 zu erkranken.
5. Herzschutz-Funktion
Wer häufig Grüntee genießt, kann damit seine Blutfettwerte, das LDL-Cholesterin, die Triglyceridwerte und seinen Gesamt-Cholesterinspiegel positiv beeinflussen. Dadurch kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringert werden.
Häufiger Grüntee-Genuss kann das antioxidative Potenzial des Blutes beträchtlich verbessern. Er schützt die LDL-Partikel vor einer Oxidation. Studien ergaben, dass Grünteetrinker bis zu 31 Prozent geringere Risiken haben, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden.
6. Krebshemmung
Grüntee-Genießer haben offensichtlich ein geringeres Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken. Bekannt ist: Oxidativ bedingte Zellschäden tragen zumindest zur Krebsentstehung bei. Verantwortlich für die krebshemmende Wirkung von Grüntee ist vermutlich der Antioxidantien-Reichtum aller Grüntee-Sorten. Auch die 30 Prozent Polphenole wirken krebshemmend.
Antioxidantien können ein unkontrolliertes Krebszellen-Wachstum hemmen. Studien zufolge lässt sich durch Grüntee das Brustkrebsrisiko um etwa 20 bis 30 Prozent, das Darmkrebs-Risiko um bis zu 42 Prozent und das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, um etwa 48 Prozent senken. Durch die Zugabe von Zucker oder Milch wird die antioxidative Wirkung des Grüntees gemindert.
7. Leistungs-Boost für das Gehirn
Das effektive Wachheits-Stimulans im Grüntee ist Koffein. Grüntee verbessert aber nicht nur durch seinen Koffeingehalt die Gehirnfunktionen. Interessant ist an Grüntee-Koffein vielmehr, dass es zu einer Blockade des Neurotransmitters Adenosin beiträgt. Dieser hemmt die Konzentration von verschiedenen Neurotransmittern, beispielsweise von Dopamin und Noradrenalin. Außerdem stört es die Kommunikationskanäle zwischen den Neuronen im Gehirn.
Grüntee verbessert nachweislich die Konzentration- und Gedächtnisleistung. Er verkürzt die Reaktionszeit. Das Koffein und die Aminosäure L-Theanin wirken dabei synergistisch. Die im Grüntee enthaltenen Aminosäure-Dosen können die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Das verbessert die Aktivität von GABA, einem hemmenden Neurotransmitter. L-Theanin erhöht die Dopamin-Ausschüttung. Es regt zudem die Alphawellen-Produktion im Gehirn an.
Nachweislich ist der regelmäßige Genuss von Grüntee als vorbeugendes Mittel gegen Erkrankungen wie Demenz, Alzheimer oder Parkinson wirksam. Hierfür werden insbesondere die Katechine verantwortlich gemacht. Die bioaktiven Verbindungen in Grüntee haben zudem eine Schutzwirkung auf die Gehirnzellen.
Fazit
Zusammenfassend kann man sagen, dass die positiven Effekte von Grüntee lebensverbessernd und -verlängernd wirken. Bis zu sechs Tassen Grüntee je Tag scheinen die beste Wirkung zu haben. Das haben verschiedene japanische Studien ergeben. Unmengen grünen Tee zu trinken, verbessert jedoch die gesundheitlichen Effekte nicht.
Die Inhaltsstoffe im Grüntee haben teils synergistische Wirkung. Sie ergänzen sich in der Wirkung gegenseitig. Bitterstoffe im Grüntee regen die Verdauung und Fettverbrennung an. Andere Inhaltsstoffe wirken positiv auf die Herz- oder Gehirnfunktionen oder die Hautgesundheit. Der hohe Antioxidantien-Gehalt kann Alterungseffekten entgegenwirken.
Das Entstehen typischer Volkskrankheiten kann durch häufigen Grüntee-Konsum beeinflusst werden. Frisch aus Teeblättern gebrühter Grüntee ist ein Genuss, der sich positiv auf viele Körpersysteme und die Stimmung auswirkt. Erwerberben können Sie grünen Tee als Teebeutel oder lose hier.