Was hupende Autos, Verkehrslärm oder das Anstehen in langen Warteschlangen im Kleinen verursachen, verursachen finanzielle Nöte, Überforderung auf der Arbeit oder Konflikte im Freundes- oder Familienkreis im Großen: Stress. Längst ist Stress in der heutigen, schnelllebigen Welt zu einer Art Volkskrankheit geworden. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn auch wenn kurzfristiger Stress meist schnell wieder verflogen ist, dauerhafter Stress kann eine ernsthafte gesundheitliche Belastung darstellen und im schlimmsten Fall sogar zu Erkrankungen führen. Welche Rolle spielt Stress also in Bezug auf die Gesundheit und wie kann man sich bestmöglich schützen?
Stress nicht zum Dauerstress werden lassen
Wenn stressauslösende Faktoren über einen längeren Zeitraum ignoriert werden oder keine Lösungen zum Umgang mit Stress gefunden werden, droht die Gefahr von Dauerstress. Dauerstress ist, neben Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum, einer der wichtigsten vermeidbaren Risikofaktoren für Herzerkrankungen. Das liegt daran, dass sowohl der Blutdruck als auch die Herzfrequenz unter Stress stark ansteigen.
Tragbare Geräte, wie etwa mobile EKGs, ermöglichen es, die Aktivität des Herzens zu überwachen. Dadurch lässt sich Stress zwar nicht direkt reduzieren, dennoch kann es Betroffenen, unter Dauerstress Leidenden dabei helfen, ihren Stresszustand zu verstehen oder auch Situationen ausfindig zu machen, in denen Stress ausgelöst wird. Das ist wichtig, um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen und Strategien zu entwickeln, die dabei helfen, besser mit stressigen Situationen umzugehen. Besser ist es natürlich, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen.
Der Umgang mit Stress macht den Unterschied
Es gibt einige Methoden, die dabei helfen können, Alltagsstress zu reduzieren und gelassener mit entsprechenden Situationen umzugehen. Meist hilft es schon, etwas Tempo aus dem Alltag zu nehmen und den Tag anders zu organisieren. Wichtig ist vor allem, die richtigen Prioritäten zu setzen und sich nicht zu viele Aufgaben auf einmal vorzunehmen. In stressigen Situationen, etwa im Stau, kann es auch helfen, sich kurz der Situation bewusst zu werden und diese zu relativieren: Ja, es ist nervig und vielleicht kommt man jetzt auch zu spät zu einem Termin, dennoch ist es besser, hier im Stau zu stehen, als möglicherweise selber Auslöser des Staus zu sein und einen Unfall erlitten zu haben.
Darüber hinaus können vor allem folgende Tipps helfen, Stress aus dem Alltag zu nehmen:
- ausreichend schlafen
- regelmäßig Sport treiben
- gesund ernähren
- täglich mindestens 5 Minuten Selbstpflege
- positiv denken
- soziale Kontakte pflegen (Offline!)
- Auszeiten einplanen
- lernen, nein zu sagen
Stress ist nicht per se negativ
Generell gehört Stress zum Leben dazu und ist häufig auch positiv, beispielsweise kann sich Stress vor Wettkämpfen positiv auf die Motivation auswirken. Prinzipiell ist Stress also nicht per se negativ, sondern erfüllt auch eine wichtige Schutzfunktion des menschlichen Körpers. In stressigen Momenten wird der Körper quasi in eine Art Alarmzustand versetzt und die Hormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol werden ausgeschüttet. Das sorgt dafür, dass Gehirn und Muskeln besser mit Sauerstoff versorgt werden, was kurzfristig leistungs- und handlungsfähiger macht, es uns beispielsweise ermöglicht, schnell zu flüchten. Gänzlich aus der Welt schaffen lässt sich Stress also nicht, wohl aber kann man seinen eigenen Umgang mit dem Stress verändern und so zu mehr Gelassenheit kommen.