Angst ist nicht gleich Angst – aber zeitlos
Der Begriff der Angst ist recht dehnbar, weshalb es einer historischen Einordnung bedarf. Ängste sollen vor Gefahren und Bedrohungen schützen, indem sie eine instinktive Reaktion im Gehirn des jeweiligen Organismus auslösen. Natürlich können sämtliche Lebewesen von Angst betroffen sein, die über Angst empfangende Rezeptoren verfügen, was neben Menschen auch Tiere betrifft. Auch sind Ängste nachweislich ‚erlernbar‘, das heißt man kann sie auch wieder ‚verlernen‘ oder sich ‚abtrainieren‘. Dies bezieht sich auf hinderliche, irrationale Ängste, die den Alltag Betroffener erheblich einschränken. Eine generelle Abkehr von der Angst ist nicht möglich und ganz nebenbei auch nicht sinnvoll aufgrund der überlebenswichtigen Funktion der Angst. Die Begegnung mit einem Säbelzahntiger löste in weit zurückliegenden Epochen ähnliche Reaktionen aus wie das Überqueren einer vielbefahrenen Straße bei roter Ampel im Berufsverkehr. Angst ist weniger temporär als instinktiv. Dies hat sich von der Steinzeit bis in die Gegenwart nicht verändert.
Ängste natürlich besiegen
Hinsichtlich irrationaler Änsgte lohnt sich eine tiefere Auseinandersetzung mit der Problematik. Sobald sich diese verselbstständigen, sollte über adäquate Behandlungsmethoden nachgedacht werden. Jene können neben einer professionellen Beratung auch einfache, unkomplizierte Wege beinhalten, die wie folgt aussehen können:
(1) Pflanzliche Mittel
Eine medikamentöse Behandlung macht vielen Menschen Angst. Manchmal scheint sie unerlässlich, doch gerade zu Beginn einer Angstphase ist die starke Chemiekeule nicht zwangsläufig das Einzige, was hilft, ganz im Gegenteil. Leichte bis mittlere Angstzustände und sogar Panikattacken lassen sich mittels pflanzlicher Wirkstoffe mildern, wenn auch häufig nur temporär. Zu diesen zählen beispielsweise Johanniskraut, Baldrian, Melisse, Lavendel, Orangenblüten oder CBD-Öl. Obwohl die Inhaltsstoffe der geschilderten aus Pflanzen gewonnenen Stoffen variieren, verbindet sie eine zentrale Komponente: die Sedierung. Bei regelmäßiger Anwendung einer oder mehrerer der aufgelisteten Hausmittel entfalten sie die gewünschte Wirkung zuverlässig und ganz nebenbei ohne nennenswerte Nebenwirkungen wie dies bei chemischen Stoffen der Fall wäre. Das CBD-Öl ist gewiss eine der neueren Methoden, die jedoch bereits ausreichend untersucht wurde, um deren gute Wirksamkeit festzustellen. Schon wenige Minuten nach Anwendung entspannen sich Nerven und Gedanken spürbar, das vegetative Nervensystem sendet positive Signale an das Gehirn, von wo aus angstlösende Reaktionen zentral gesteuert werden. Baldrian oder Melisse sind zudem in Teeform beliebte sanfte Beruhigungsmittel, welche sich insbesondere vor dem Schlafen gehen optimal eignen. Die Vorteile dieser Hausmittel liegen auf der Hand: Sie sind risikoarm und einfach in der Handhabung.
(2) Kraft der Gedanken
Mentale Stärke ist die halbe Miete in Bezug auf seelische Gesundheit. Aus diesem Grund erscheint es lohnenswert, sich gewisse Methoden anzueignen, die für den stressigen Alltag förderlich sind. Eine dieser vielversprechenden Methoden ist Yoga. Das Besinnen auf den Augenblick und die harmonische Einheit mit sich selbst stellen wichtige Elemente dar. Natürlich funktioniert mentales Training nicht wie auf Knopfdruck, sondern es bedarf einiger Übung, die sich allerdings definitiv auszahlt. Beim Yoga werden gleich mehrere Körperelemente miteinander in Einklang gebracht. Hierbei spielen bewusste Atemübungen eine zentrale Rolle. Da Ängste immer mit einer körperlichen Stressreaktion einhergehen, können insbesondere gezielte Atemübungen das gereitze vegetative Nervensystem in Windeseile beruhigen. Aus medizinischer Sicht spielt das Zwerchfell beim Entstehen von Angst ebenso eine Rolle. Daher überrascht es nicht, dass äußerst unangenehme Panikattacken meist mit einer Hyperventilation einhergehen. Falsches Atmen begünstigt Angst. Entspannung auf allen Ebenen trägt beim Yoga für ein nachhaltigeres und ausgegelicheneres Leben bei. Diesbezüglich lohnt sich das Praktizieren von Yoga auch außerhalb einer Angstproblematik außerordentlich gut.
(3) Richtige Ernährung
‚Man ist, was man isst.‘ Aus wissenschaftlicher Sicht besteht kein Zweifel daran, dass eine ungesunde Ernährung das Entstehen von Ängsten fördert. Zucker und Fett im Übermaß schädigen den gesamten Organismus und begünstigen Erkrankungen sämtlicher Organe. Zu einer ausgewogenen Ernährung gehören neben gesunden Omega-3-Fetten auch Obst und Gemüse, sowie ausreichend Flüssigkeit. Auch Alkohol betäubt die Angst nur kurzfristig, auf lange Sicht lässt er sie sogar wachsen. In Maßen genossen ist beispielsweise ein Gläschen Rotwein aber keinesfalls bedenklich. Daher sollten Getränke hauptsächlich aus reiner Wasserzufuhr bestehen und möglichst ungesüßst sein. Verschiedene Teesorten eigenen sich zudem gut als Durstlöscher. Schädliches Übergewicht begünstigt neben einer Vielzahl von körperlichen Erkrankungen auch Depressionen.
(4) Ausreichend Bewegung und Schlaf
Viele Körperprozesse hängen unmittelbar zusammne, so auch ein Bewegungsmangel und Übergewicht. Beide Elemente fördern nachweilich das Entstehen seelischer Erkrankungen wie Ängste. Durch körperliche Aktivität lässt sich einfach Stress abbauen, was wiederum das Angstlevel beträchtlich senkt. Dabei muss es sich noch nicht einmal um auslaugende sportliche Tätigkeiten handeln. Ein regelmäßiger Spaziergang an der frischen Luft bringt bereits wichtige physische und seelische Prozesse ins Gleichgewicht. Für eine stabile seelische Verfassung ist auch ein gesunder Schlaf unerlässlich. Ruhephasen und Erholung sind elementare Dinge im Kampf gegen Ängste aller Art. Ein Erwachsener benötigt im Durchschnitt ungefähr sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht. Übrigens kann sich auch zuviel Schlaf schädlich auf die mentale Gesundheit auswirken und zusätzlich mürbe machen. Nur in Ausnahmefällen ist der kontrollierte Schlafentzug ein wirksames Mittel, zum Beipspiel in Bezug auf schwere Depressionen, ansonsten ist ein guter und ausgewogener Schlaf von großer Bedeutung für das allgemeine Wohlbefinden.
Fazit: Angst hat viele Gesichter. Ähnlich viele Behandlungsmethoden stehen zur Verfügung. Welche letztendlich die geeignetste ist, muss zumeist individuell getestet werden, da jede Person anders auf äußere Reize reagiert. Eine professionelle Beratung in Form eines Psychologen ist bei Ängsten und Panikattacken mittlerer und schwerer Ausprägung immer ratsam. Für leichtere Fälle und als zusätzliche Unterstützung eignen sich dennoch natürliche Hausmittel und Angewohnheiten prima zu einem schnelleren und effektiveren Heilungsverlauf. Am Ende führen viele Wege nach Rom, vielleicht auch der Natürlichste von allen.