Wissenswertes über die Melisse
Die Melisse wird wegen des typischen Duftes oft auch Zitronenmelisse genannt. Im lateinischen heißt die Pflanze Melissa officinalis. Melissa bedeutet im Griechischen Honigbiene. Denn gerade für Bienen ist der Duft der Melisse besonders verlockend und Imker nutzen die Pflanze gerne als Bienenfutter.
Früher wurden sogar die Bienenkästen mit dem Saft der Pflanze ausgerieben, zum einen um die Tiere anzulocken, zum anderen um der Ausbreitung von Krankheiten vorzubeugen, da die Melisse eine antiseptische Wirkung vorweist. Sie gehört zur Familie der Lippenblütler. Ursprünglich stammt die Melisse aus dem Mittelmeergebiet und dem westlichen Asien. Das ätherische Öl, welches auch für den charakteristischen Duft zuständig ist, setzt sich aus Citral, Geranial, Neral und Citronellal zusammen. Daher rührt der zitronenähnliche Duft. Aber auch Rosmarinsäure, Lamiaceengerbstoffe und Kaffeesäure sind in der Melisse enthalten.
Vorkommen der Melisse
Die Melisse ist besonders im Bereich des Iran, Ira und Pakistan vor, doch auch im Kaukasusgebiet oder Anatolien ist sie zu finden. Mittlerweile ist sie auch in Mitteleuropa zu finden. Dort haben sich wilde Bestände angesiedelt.Die Melisse erkennt man an ihren eiförmigen Blättern. Von Juni bis August sind weiße Blüten an der Pflanze zu erkennen. Verwandt ist die Melisse mit der Minze und der Salbeipflanze. Der angenehme Zitronenduft entsteht, wenn die Blätter zerrieben werden. Die Melisse wird nicht nur als Heilpflanze oder für Bienenfutter genutzt, sondern auch als Gewürz. Die Zitronenmelisse kann sogar im Beet angepflanzt werden und ist frosthart. Die Pflanze gedeiht auch gut im Gewächshaus, somit steht einer frühen Ernte nichts im Weg. Falls die Pflanzen in einem Topf gezogen wurden, sollten diese an einem kühlen, aber auch hellen Platz überwintern.
Wirkung der Melisse auf den Körper
Das ätherische Öl, welches in der Melisse auch für den typischen Geruch sorgt, wirkt auch auf den menschlichen Körper. Besonders auf das Nervensystem hat die Pflanzee Einfluss, weshalb Melisse gerne als Mittel zur Beruhigung genutzt wird. Bereits im Mittelalter wurde die Melisse als Heilpflanze gegen Herzbeschwerden eingesetzt. Zur medizinischen Nutzung werden die Blätter, entweder frisch oder getrocknet, eingesetzt. Diese Zubereitungen und Präparate können dann vielfältig für die innerliche und äußerliche Anwendung genutzt werden. Die Melisse wird innerlich angewandt, um z.B. Nervosität, Unruhe oder einer starken Anspannung entgegenzuwirken und um zu beruhigen. Aber auch bei starken Ängsten, Einschlafstörungen und Abgespanntheit kann die Melisse als Heilpflanze genutzt werden. Ebenso hilft die Melisse bei Magen-Darm-Beschwerden, insbesondere bei Blähungen, aber auch bei einer Magenschleimhautentzündung und Verdauungsbeschwerden kann sie eingesetzt werden. Hilfreich ist die Melisse ebenfalls bei Menstruationsbeschwerden und Harnwegsentzündungen. Die Inhaltsstoffe wirken krampflösend und beruhigend. Die Melisse wirkt zudem schleimhautschützend und entzündungshemmend. Äußerlich kann die Melisse gegen Lippenherpes, Gelenkschmerzen und Kopfschmerzen eingesetzt werden.
Melisse als Tee zubereitet
Um Melisse als Tee zu trinken, genügen auch getrocknete Melissenblätter. Diese sind in Apotheken oder Reformhäusern erhältlich.
Dafür einfach zwei Teelöffel, circa ein Gramm, der getrockneten Blätter mit kochendem Wasser übergießen. Zehn Minuten die Mischung ziehen lassen. Davon können dann morgens und abends jeweils eine Tasse getrunken werden. Circa 30 bis 45 Minuten nach Trinken des Tees kann eine Wirkung vernommen werden. Melissentee sollte allerdings nie über einen längeren Zeitraum getrunken werden, sondern immer nur für einen begrenzten Zeitraum. Bei langanhaltenden Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden. Sogar für Babys und Kleinkinder ist der Melissentee bereits zur Beruhigung auf aufregenden Tagen geeignet.
Bei Kindern sollten folgende Dosen pro Tag eingehalten:
· unter einem Jahr 0,2-0,5 Gramm
· ein Jahr bis drei Jahre alt 0,5-1,5 Gramm
· vier bis neun Jahre alt 1,5-3 Gramm.
Melisse kann auch zusammen mit anderen Heilpflanzen als Tee zubereitet werden. Möglich sind dafür zum Beispiel Baldrianwurzel oder auch Passionsblume. Diese Mischung wird oft genutzt gegen Unruhe und Schlafprobleme. Aber auch bei Magen-Darm-Beschwerden kann Melisse zusammen mit Anis und Fenchel zubereitet werden.
Die Heilpflanze Melisse als Tee zubereitet, ist wohl die einfachste und schnellste Methode, um die Wirkstoffe zu sich zu nehmen.
Darreichungsformen
Die Melisse kann nicht nur als Tee medizinisch genutzt werden, sondern auch viele andere Zubereitungsmöglichkeiten gibt es.
Zwei bis drei Tassen pro Tag Melissentee können getrunken werden. Doch auch andere Darreichungsformen scheinen vielversprechend zu sein. Melisse kann auch als Gewürz eingesetzt werden. Möglich ist auch ein Bad mit Melisse. Die ätherischen Öle der Melisse können zum Einreiben genutzt werden oder aber auch als Tinktur, wobei circa 3×15 Tropfen täglich verwendet werden.
Fazit
Die Melisse ist eine Heilpflanze mit langer Tradition. Sie kann vielseitig genutzt werden. Gerade bei Überreizungen und Schlafstörungen kann die Melisse ihre Wirkung gut entfalten. Oft wird die Heilpflanze zur Beruhigung eingesetzt. Aber auch bei Magen-Darm-Beschwerden kann ein Melissentee hilfreich sein. Gerade bei akut auftretenden Problemen und Symptomen wie Unruhe oder Angstzuständen, kann Melisse schnell und sanft helfen. Melisse zusammen mit anderen Heilpflanzen als Tee zubereitet, kann eine systemische Wirkung hervorrufen, da die einzelnen Heilpflanzen verschiedene Angriffspunkte im Körper nutzen. Trotz dessen sollte Melisse bei langanhaltenden Beschwerden nicht dauerhaft zu sich genommen werden. Dann sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Symptomatik abzuklären.