Ganzheitlicher Ansatz mit Verantwortung
Die Erkrankung gehört zur Abklärung in die Hände eines Facharztes. Je nach Grad und Art gibt es verschiedene Depressionserkrankungen. Bei Symptomen wie
- Apathie
- Appetitlosigkeit bis Gewichtsabnahme
- Antriebslosigkeit
- permanenter Müdigkeit
- körperlichem Unwohlsein wie Kopf- und Bauchschmerzen
- Reizbarkeit bis zu Aggressionen
- Angst
- Schlafstörungen
- Stimmungsschwankungen
- sozialem Rückzugsverhalten bis Selbstisolation
sollte man aufmerksam werden. Es kann sich um momentane Verstimmungen handeln, die durch Trauer oder Wetterumschwünge und Lichtmangel in den Herbst- und Wintermonaten ausgelöst werden. Es kann sich jedoch auch um den Beginn einer Depressionserkrankung mit chronischen Zügen handeln.
Der Arzt wird in der der Anamnese nach den Ursachen forschen und auch organische Befunde abklären, bevor er eine Diagnose stellt, um einen Therapievorschlag zu unterbreiten. Die Therapie wird sich am individuellen Befund orientieren und ganzheitlich ansetzen. So werden im Trauerfall oder bei durch Lichtmangel ausgelösten Verstimmungen andere Maßnahmen empfohlen als bei einer organisch bedingten Schilddrüsenerkrankung.
Depressionen erkennen und behandeln
Halten Verstimmungen länger als vierzehn Tage an und sind mit anderen Symptomen gekoppelt, sollte der Hausarzt oder ein Facharzt informiert werden. Dringend geboten ist das vor allem bei Suizidgedanken. Der Arzt wird dann ganzheitlich prüfen, ob eine Depression vorliegt, welche Ursachen sie hat und wie gleichzeitig auf physischer und psychischer Ebene geholfen werden kann.
Der ganzheitliche Ansatz umfasst dabei auch Lebensgewohnten, den Alltag, das soziale Umfeld, die Ernährung, Gesamtkonstitution und Bewegung. Wird ein Verlust bewältigt, sind Trauer, Wut und Angst anders zu bewerten als bei einer diffusen Symptomhäufung, die in Richtung Depression weist. Gerade bei Kindern und Jugendlichen ist hier Achtsamkeit geboten!
Schulmedizinische Ansätze sollten geprüft werden. Auch hier wird neben der Medikamentengabe eine Gesprächstherapie empfohlen und auf gesunde Lebensführung im Bereich Bewegung und Ernährung hingewiesen. Komplementäre Verfahren aus der Naturheilkunde kommen hinzu.
Bei wetterbedingten Verstimmungen, die durch Licht- und Vitamin-D-Mangel ausgelöst werden, und in Phasen der Trauer bei Tod und Scheidung oder auch in besonderen Belastungsphasen wie Verlust des Arbeitsplatzes oder Schulnot können Naturheilverfahren dazu beitragen, Psyche und Körper als Einheit zu stärken.
Meditation, Yoga und Empowerment
Körper, Geist und Psyche bilden eine Einheit. Darum ist es sinnvoll, gerade bei Depressionen ganzheitlich anzusetzen. Verschiedene Meditationstechniken und Yogaübungen können helfen, Verspannungen zu lösen und neue Energien zu aktivieren.
Dabei sollte man immer in kleinen Schritten vorgehen, um Erfolgserlebnisse zu schaffen. Diese führen dazu, das Selbstbewusstsein zu stärken und zu einer positiveren Gesamtsicht zu kommen.
Bei der Atemmeditation fühlen sich auch Anfänger wohl. Sie konzentrieren sich auf das bewusste Ein- und Ausatmen. Das führt zu einer besseren Wahrnehmung des eigenen Körpers und zur inneren Beruhigung und Entspannung.
Im Yoga gibt es eine Reihe von Übungen, die bei Depressionen helfen. Eine davon ist Setu Bandha Sarvangasana, die Schulterbrücke, bei der die Füße vor dem Körper aufgestellt und Becken und Rücken nach oben gedrückt werden. Die Arme werden mit dem Einatmen über den Kopf geführt und mit dem Ausatmen wieder in die Position neben dem Körper gebracht.
Dann kann der Rücken langsam gesenkt werden. Die Übung dehnt den Körper, entspannt und baut Stress ab.
Kräuter als Stimmungsaufheller
Die Kraft der Kräuter kann vieles bewirken. Generell sollten 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro Tag aufgenommen werden. Kräutertee und Dragees in entsprechender Konzentration kommen dazu. So kann die Heilung von Depressionen mit Johanniskraut, Melisse, Rosenwurz und anderen Pflanzen unterstützt werden.
- Johanniskraut (Hypericum perforatum) wirkt durch Flavonoide, Hyperforin, Hypericin und Xanthone auf das zentrale Nervensystem und die Harmonisierung der Botenstoffe Serotonin, Dopamin und Noradrenalin.
- Melisse (Melissa officinalis) entkrampft, beruhigt und stärkt die Konzentrationsfähigkeit. Wirksam ist das in den Blättern enthaltene ätherische Öl mit seinen Wirkstoffen Citral, Citronellal, Geranial und Neral. Der Serotoninspiegel steigt, die für gesunden Schlaf wichtige Melatonin-Produktion wird harmonisiert.
- Rosenwurz (Rhodiola rosea) stärkt die physische und psychische Widerstandskraft. Rosavin steigert die Serotonin-Ausschüttung und wirkt stimulierend.
Mit Bewegung aus der Krise
Sport und Bewegung werden seit Langem als Mittel gegen Depressionen eingesetzt. Beim Laufen, beim Schwimmen und bei gymnastischen Übungen kommt es zu einer vermehrten Ausschüttung der Glückshormone und Botenstoffe Serotonin und Dopamin.
Besonders positiv wirkt sich Bewegung an frischer Luft aus. Das Sonnenlicht regt zusätzlich die Produktion von Vitamin D an. Das passiert schon beim regelmäßigen Spazierengehen.
Reisen sollten während depressiver Phasen vermieden werden. Sie sind mit zusätzlichem Stress verbunden, da immer eine Neuorientierung stattfinden muss. Die Tagesstruktur vor Ort gibt depressiven Menschen Halt. Regelmäßiger Sport kann das verstärken und dazu führen, dass die Tage innerlich wieder heller werden. Die Kräftigung des Körpers trägt das ihre dazu bei.
Aromatherapie beruhigt und kräftigt
Mit allen Sinnen nehmen Körper, Psyche und Geist Informationen und Anreize auf, die sie verarbeiten. Die Reaktionen können die Widerstandskraft stärken oder stimulierend sein. Auch mit der Nase werden Aktionen ausgelöst. Das ist das Geheimnis der Aromatherapie.
Aromatische Öle werden seit Jahrhunderten bei Massagen eingesetzt und zur Beeinflussung von Stimmungen genutzt. Dazu trägt man sie auf der Haut auf, nutzt sie parfumartig oder über Inhalationen, Badezusätze und Aromalampen im Raum.
Zu den Düften, die Glücksgefühle auslösen, gehören Vanille und Zitrusaromen von Zitrone bis Orange. Lavendel wirkt angstlösend und gegen Schlafstörungen. Kamille beruhigt und mindert Nervosität, ohne zu sedieren.
Ernährung mit Mehrwert
Kann Ernährung einen Beitrag zur Gesundung der Psyche leisten? Sieht man Körper und den Geist im Zusammenhang, erkennt man, wie wichtig eine gesunde, kräftigende Ernährung ist. Werden viele Vitalstoffe aufgenommen, gut zerkaut und so aufgeschlossen, mit ausreichend Flüssigkeit dem Körper zugeführt, wirken sie auf das zentrale Nervensystem und die Regulation psychoaktiver Stoffe.
Alle Formen von Nüssen, Salate, hochwertige Öle und Obst wirken sich positiv aus. Zusammen mit echtem Kakao regen sie den Stoffwechsel an, stärken die Psyche und unterstützen den Körper bei der Regeneration.